Nach über 4 Wochen Wartezeit kam die gute nun endlich zu mir. Das Ganze war sehr abenteuerlich, da das Paket verschollen zu sein schien. In unserem Zielzentrum wurde es nach 2 Wochen Bearbeitung an eine mir völlig unbekannte Adresse zugesandt. Lange habe ich recherchiert, von Anrufen über Emails und Facebook ist es mir dann irgendwann gelungen. Durch Facebook ist es geglückt, dank zwei lieben Menschen, das Paket ausfindig zu machen. Diese haben es an die richtige Adresse erneut zugesandt. Der Fehler war, in dem Zielzentrum wurde genau auf das originale Versandetikett ein anderes geklebt, warum auch immer.
Das kurz zu dieser Geschichte
Zur Uhr:
Gesehen, verliebt und sofort gekauft.
Eine Schatz Diamond, ich fand das Zifferblatt einfach Mal anders im Gegensatz zu meinen bisherigen Jahresuhren. Diamonds are the Boys best Friends
Ich habe während der Revision leider vergessen Fotos zu machen, daher kommt nur ein Bericht.
Der Zustand war als noch gut erhalten zu betiteln. Die Pendelfeder war gerissen, machte aber nichts, sie war aus Bronze, also falsch.
Auf der rückseitigen Platine befindet sich eine Reparatursignatur. Nach der Zerlegung und Reinigung konnte ich auch erkennen was gemacht wurde. Hier wurden zwei neue Lager eingesetzt, recht sauber gemacht. Alle Lager und Zapfen sahen sehr gut aus, keine Riefen oder rauen Stellen.
Die Hemmung:
Sehr suspekt fand ich die Einstellung der Grahamhemmung. Sie war so seicht eingestellt, wie man es bei einer gewöhnlichen Pendeluhr machen würde, ergo die Hemmung rasselt durch. Und das war noch nicht alles. Die Paletten waren unterschiedlich Ver-/geschliffen und standen unterschiedlich aus dem Anker heraus. Deshalb musste auch die Aufhängung dementsprechend weit nach links verdreht werden um ein gleichmäßigen Abfall zu erreichen.
So kann sie nie gescheit laufen.
Bei Begutachtung der Ankerpaletten staunte ich nicht schlecht...
....hier wurden die Paletten richtig versaut. Das letzte Drittel der Hebeflächen war mit einer groben Feile völlig stumpf und rau. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Ob die Uhr so gelaufen ist, ist fraglich.
Ich habe dann die Paletten neu geschliffen im richtigen Winkel und poliert. Kurze Kontrolle zeigte, dass es so nun passte.
Mitnehmer wurde von mir neu angeschliffen, da dieser recht krumm und schief gefeilt wurde, die Innenflächen waren auch rau und zu breit- zu viel Reibung. Nun sind sie schön glatt und gleichmäßig und verklemmen nicht am Ankerstift.
Letzteren habe ich auf Spiegelglanz gebracht.
Erfreulich war, dass die Zugfeder mal erneuert wurde und noch nicht wirklich viel gefordert wurde. So habe ich es gerne
Während ich mich um das Werk gekümmert habe durften alle anderen Messingteile im Ultraschallbad schon mal ein Bad nehmen. Da der ursprüngliche Schutzlack bereits vorher beschädigt war, habe ich ihn ganz entfernt und die Teile anschließend mit dem bewährten Renaissance Wax versiegelt. Der Sockel war noch recht gut erhalten, diesen habe ich lediglich nur gereinigt sowie mit dem Wax behandelt.
Nachdem nun all Teile fertig wieder zusammengesetzt wurden kam das Werk auch wieder auf den Stuhl.
Das Anpassen der Pendelfeder erfolgte, kurzer Test, die Uhr lief.
Kleinere Regulationsarbeiten erfolgten noch an der Hemmung(Feineinstellung) und der Pendelfeder.
So darf sie nun zu den anderen in meine Sammlung und wird mir noch sehr viel Jahre Freude bereiten.